Montag, 5. September 2016

Heimreise bis Heim und Fazit

Hat gut hingehauen ;) Eigentlich hat der Pilot sogar gut 15Min aufgeholt, nur leider mussten wir dann in München ne Warteschleife fliegen und damit waren die 15Min wieder hinüber. Der Grund für die Verspätung war übrigens ein Unwetter vor Berlin, wo der Flieger herkam.
In München am Flughafen trafen wir auf Davids Bruder und einer Freundin von ihm, die ihn dort abholten. Wir fuhren noch gemeinsam bis Laim in der gleichen S-Bahn, dann stiegen die drei um und ich fuhr weiter zum Hauptbahnhof.
Jetzt sitze ich im ICE nach Nürnberg um 0:05Uhr sollte ich da sein und dann also so um halb 1 auch daheim.


Fazit: Super. Es hat viel Spaß gemacht. Ich bin ja sehr gerne unterwegs und so eine Reise mit 6 Flügen, drei Busfahrten über jeweils über 7 Stunden schlaucht zwar, aber man hat auch das Gefühl wirklich etwas erlebt zu haben. Insgesamt sind wir jetzt in den letzten 2,7 Wochen 23500km geflogen, 2000 km mit dem Bus gefahren und dazu noch ungefähr gute 100km alleine auf der Trekkingtour gelaufen.
Aber fangen wir von vorne an. Ein Trekking Fazit habe ich ja am letzten Trekking Tag schon geschrieben. Jetzt nachdem das ein paar Tage her ist, denke ich eher, dass ich mir schon vorstellen könnte sowas nochmal zu machen. Wie das halt immer ist: Im Urlaub selber ist es nicht so super, weil man so direkt unter dem Stress steht, im Nachhinein ist es aber doch viel besser. Jetzt bin ich auch ein bisschen stolz auf mich, dass ich das so gut geschafft habe und fühle mich sehr gesund und fit.

Das Land: Also die Einwohner sind alle super nett, man liest ja viel von Kriminalität und so in Peru, aber davon habe ich gar nichts mitbekommen. Alles scheint sehr friedlich zuzugehen. Preislich ist die Spannweite riesig. Für so eine 7 Std Busfahrt über Nacht mit Verpflegung und mega Schlafsitzen zahlt man gerade mal 130 Soles (= 35€). Für Essen im Innenstadtbereich zahlt man etwas weniger als in Deutschland, aber nicht viel weniger als in günstigen Gegenden in Deutschland.

Der Verkehr: Meep meep. Ja also gehupt – meep – wird hier ständig. Rechts vor links – meep – existiert glaube ich schon – meep – aber die meisten fahren einfach auf die Kreuzung – meep – zu, hupen einmal kurz und scheppern einfach – meep – weiter. Außerdem hupen die Taxis ständig, wenn sie leer sind und nachdem wie ich schon geschrieben hab die allermeisten Autos Taxis sind, kann man sich das glaube ich ausmalen. Jetzt am Ende hab ich mich dran gewöhnt, aber am Anfang ist es selbst auf dem Gehsteig für einen Europäer echt stressig^^ Über die verrückte Fahrweise habe ich glaube ich schon genug geschrieben. Sicher habe ich mich aber trotzdem immer gefühlt. TÜV oder sowas in die Richtung existiert dort übrigens auch nicht, das heißt, was fährt, das fährt auch auf der Straße. Und die meisten Autos sind übrigens manuelle Getriebe. Die sind also nicht solche Schaltwagen-Analphabeten wie die Amis.

Sauberkeit: Trotz der vielen streunenden Hunde und den wenigen Mülleimern sind die Straßen doch meistens recht sauber. Natürlich gibt es immer mal wieder Müllberge, gerade unter Brücken oder am Straßenrand einer großen Straße, aber so im Allgemeinen hält es sich in Grenzen.
Über die Englischkenntnisse der Peruaner kann ich natürlich nichts sagen, da ich ja immer David dabei hatte. Also keine Ahnung, ob man als nicht-spanisch-sprecher auch so weit kommt wie wir, aber wahrscheinlich schon, vielleicht nicht so entspannt und hier oder da zahlt man vielleicht etwas mehr, aber möglich ist es sicher, die sind ja alle nett^^

Landschaft: Schon echt cool. Vor allem dass alles im Landesinneren einfach über 2000m, schnell über 3000m Höhe liegt ist schon etwas Besonderes. Auch die Pflanzen und was, wenn etwas wächst, ist einfach komplett anders als bei uns in Deutschland. Machu Picchu (zähle ich jetzt auch einfach mal als Landschaft) ist natürlich ein Muss, das einzig doofe sind nur leider die vielen Touristen. Da war der Colca Canyon schon viel besser. Da waren zwar auch ein paar Busse, aber am Tag wahrscheinlich so viele wie bei Machu Picchu in der Stunde. Und im Colca Canyon verteilt sich das über eine riesige Fläche. Überall sieht man die Terrassenbauweise der Inkas oder sogar schon aus Prä-Inka Zeiten. Auch immer wieder ragt ein Berg mit einem riesen Gletscher um dem Gipfel hervor.
Verglichen mit Amerika würde ich sagen kommt es drauf an, wenn man Berge mag, dann ist Peru auf jeden Fall das Richtige, wenn man einfach nur Landschaft will die einen umhaut und es noch gerne bequem hat, dann ist so ein USA-Westküstentrip doch eher das Richtige. Die schönsten Landschaften habe ich auf jeden Fall auf der Trekkingtour gesehen, aber das war natürlich auch mit Anstrengung verbunden.

Fazit in einem Satz: Super tolle Reise, viel Spaß gehabt, teilweise sehr anstrengend, andererseits auch entspannende Momente dabei, trotz diverser Vergünstigungen etwas teurer als ursprünglich geplant, auf jeden Fall zu empfehlen. Ein großes DANKE geht da natürlich auch an David und besonders an seinen Vater Antonio, der uns fast alles organisiert hat und dank ihm mussten wir in den fast drei Wochen nur einmal (!) ein Hotel zahlen und selbst das war noch ein Super-Special-Bekannten-Freunde-Preis. Sein Reisebüro würde ich also auf jeden Fall empfehlen, manchmal denkt man er sei etwas verpeilt, aber er hat immer alles im Griff und man merkt, dass er ein richtiger Profi im Geschäft ist. Wer sich also für so eine Reise interessiert, darf gerne mal unter www.alturas-reisen.de vorbei schauen.




Wie auch im Amerika-Blog würde ich gerne eure Meinung zum Blog, meiner Schreibweise und und hören, also bitte bitte klickt doch die paar Fragen im Fragebogen rechts durch (am Handy müsst ihr erst ganz unten auf "Web-version") und ich würde mich extrem freuen, wenn ihr auch ein paar Worte selber schreibt und wenn es nur euer Name ist, mich würde es nämlich interessieren, wer hier wirklich regelmäßig mitgelesen hat. Also bitte bitte tut mir den gefallen, ich habe schließlich auch (in Word) fast 52 Seiten Fließtext geschrieben und mir mit dem Blog Arbeit gemacht :)
So jetzt rolle ich gerade in Nürnberg ein, perfektes Timing. Dann bis zum nächsten mal. Behaltet auch meine Facebook Seite und/oder meine Homepage im Auge, ich werde natürlich noch ein paar Videos schneiden, dann bekommt ihr die ganzen Timelapse auch zu Gesicht von denen ich immer geschrieben hab.

Tschüss‼

Sonntag, 4. September 2016

Heimreise bis Paris

Joa halb 4 war so angedacht, dass wir zum Flughafen fahren, da um 18:10Uhr unser Flieger geht. David ist mit seiner Familie um 14Uhr noch zum Friedhof das Grab seiner Großeltern gefahren. Währenddessen hab ich gepackt. Ich war dann um 15:15Uhr fertig und David noch nicht da, er hatte großteils schon gepackt und musste nur noch ein paar Kleinigkeiten zusammenpacken. Um kurz vor halb kam er dann und musste nochmal aufs Klo und wusste aber nicht, dass das Klo immernoch verstopft war. Jetzt war die Kacke am dampfen, im wahrsten Sinne^^ Da die Zeit dann doch etwas drängte hat er zusammen gepackt und um das Klo musste sich dann leider Antonio kümmern. Der meinte heute morgen eh, dass er einen Pömpel besorgen will.
Nagut, dann sind wir noch zu Jenny gelaufen um uns von der Familie zu verabschieden und dann mit dem Taxi zum Flughafen gefahren. Wir mussten jetzt erstmal noch abklären, ob wir unser Gepäck in Lima wirklich auschecken und dann komplett neu einchecken müssen, schließlich haben wir da nur 1:50Std von Ankunftszeit bis Abflugzeit. Wir mussten. Blöd, das wird also stressig in Lima. Dachten wir uns.

Unser A320-200 von LATAM war (zumindest von der Ausstattung) sehr neu. Und seehr leise, echt toll, wenn innen selbst beim Start nichts klappert oder scheppert, selbst die Triebwerke hört man nur leise, sodass man sich auch während dem Start in Zimmerlautstärke unterhalten kann. Dazu kommt, dass die Stewardessen echt freundlich sind, so eine Qualität gibt es bei einem Innereuropäischen Flug sicher selten. Für die Peruaner ist fliegen wirklich was Besonderes nicht ein Verkehrsmittel wie Bus oder Bahn, wie es für viele Europäer eines ist.  

Glücklicherweise waren wir sogar 15Min zu früh in Lima und unser Gepäck war, vermutlich dank den Priority Aufklebern, auch eines der ersten auf dem Gepäckband. Dann sind wir also schnell zum Air France Check in gegangen und waren dort die einzigen, der Rest war wahrscheinlich schon eingecheckt. Dann hat der Typ am Gepäckabgabeschalter noch genörgelt, wegen der Akkus im Drohnenkoffer und ich soll die doch in meine Umhängetasche stecken. Ihm zu liebe hab ich die Akkus umgepackt, bin danach um die nächste Ecke und hab sie wieder zurück in den Drohnenkoffer. Was macht denn das für einen Unterschied, ob die Akkus in dem Koffer sind, den ich bei mir trage oder in der Umhängetasche? Naja der wollte wohl einfach mal mimimi machen ;)

Jetzt hatten wir sogar noch Zeit unsere letzten Soles rauszuhauen und kauften uns ein Eis. Schon das zweite, denn in Arequipa haben wir mit Antonio am Flughafen nach der Gepäckaufgabe auch noch eins gegessen.
Als wir am Gate ankamen hat das Boarding gerade begonnen, eigentlich perfekt, so muss man nie warten, aber hätte für eventuelle Probleme halt auch kein Zeitpuffer. Leider hatten wir diesmal nicht das allerneuste Entertainmentsystem, aber immerhin konnte man Tetris spielen und David und ich haben uns gleich mal die ersten zwei Plätze der Highscoreliste gesichert ;)
Nach dem Essen guckte ich einen Film, lernte dann für das Praktikum, was ab morgen anfängt und versuchte dann zu schlafen. Als ich mich schlafen legte flogen wir bereits 4 Stunden. Als ich wieder aufwachte waren es 9:26Std. Cool, offensichtlich hat mein Körper dank den diversen übermüdeten Busfahrten in Peru es endlich gelernt auch im sitzen zu schlafen. Dann gab es eh Frühstück und die Zeit reichte gerade noch für einen Film.

Auf dem Flug gab es zum Abendessen eine kleine Miniweinflasche, die wollte ich eigentlich mitnehmen, aber warum auch immer wurde man, trotz Transitwegen, in Paris am Flughafen nochmal komplett durchgecheckt. Also durfte man auch keine Flüssigkeiten mit sich führen, schade…


Bis jetzt war ja alles echt gut gelaufen. Bis jetzt. Als wir dann ins Terminal 2F in Paris gelaufen waren schauten wir nochmal auf die Monitore von welchem Gate unser Flieger um 18:15Uhr nach München abfliegt. Und da grinste uns ein netter Schriftzug hinter unserem Flugziel an: Expected 19:20. Na danke über eine Stunde Verspätung. Gut, dass ich in München am Flughafen erst um 22Uhr los Richtung Nürnberg muss, so sollte das noch klappen. Jetzt ist es 19Uhr und mittlerweile heißt es 19:05Uhr boarding und 19:25Uhr Abflug. Mal gucken ob das hinhaut.


Den Rest und das Fazit gibt es dann doch später ;)

Samstag, 3. September 2016

Arequipa – Tag 3

Heute war wieder entspannen angesagt. Also erstmal wieder ausschlafen, den Schlafmangel von gestern ausgleichen. Als ich im Bett lag hab ich schon gehört, dass Antonio (der jetzt auch hier ist) den neuen Praktikanten herumführt. Dann bin ich aufgestanden, da gab es noch Wasser. Dann hörten wir, dass unten was los ist, wir gingen runter und da war grad ein Mitarbeiter der Wasserwerke dabei uns das Wasser abzudrehen, da die Rechnung 6 Monate nicht bezahlt war (es geht um 52Soles = 14€). Okay, also wieder kein Wasser, aber Antonio war schon dahinter.

Unsere Dachterrasse (in dem weißen Kasten wohnen wir):



Nach dem Frühstück sind wir zu Jenny, damit ich dort die Blogs der letzten zwei Tage hochladen konnte. Als Antonio auch kam, meinte er, dass sie uns gerade auch den Strom abdrehen wollten, er aber dem Typen 5 Soles in die Hand gedrückt hat und meinte, er könnte doch bis morgen warten, dann ist alles bezahlt. Zum Glück war Antonio da, sonst hätten wir jetzt weder Strom noch Wasser. Übrigens gab es bei Jenny auch gerade kein Wasser, da es dort irgendwo eine undichte Stelle gibt. Das muss man sich erstmal vor Augen führen: hier ist eine durchgehende Wasserversorgung noch nicht gewährleistet, die Stromleitungen sind auch sehr abenteuerlich, das sieht man denke ich schon gut auf einigen der Fotos. Den einzigen Stromausfall hatten wir aber in Huaraz. Sonderlich stabil ist das Netz allerdings nicht, sobald der Kühlschrank angeht oder man den Wasserkocher einschaltet wird das Licht dunkler (und bleibt dunkel, bis das Gerät wieder aus ist).



Gut Antonio meinte er hätte jetzt alle Rechnungen bezahlt, das heißt wir sollten spätestens morgen Strom, Wasser und Internet haben. Gute Aussichten für den Praktikanten Cesare, wir sind ja ab morgen Nachmittag weg^^

Nachdem das geklärt war sind wir dann mit dem Taxi in den nächsten großen Supermarkt gefahren und haben uns einmal kräftig mit Süßigkeiten und anderen Sachen eingedeckt, die es in Deutschland nicht gibt:


Doof, dass viele Sachen aus Amerika importiert sind und daher auch hier etwas teuer sind, aber was solls, wir sind im Urlaub und außerdem mussten wir ja unsere restlichen Soles loswerden.

Als wir wieder daheim waren haben wir angefangen ein bisschen das Lagerfeuer am Abend vorzubereiten und sonst hier ein bisschen aufzuräumen. Leider konnten wir ja nicht abwaschen, da wir kein Wasser hatten, echt schade… Nach einem kurzen Ausflug zu Jenny ging David mit zu einer Schulaufführung der kleinsten Tochter von Jenny, Cesare und ich wieder zurück in unsere Casa.

Jetzt ging hier auch plötzlich das Internet und ich machte mich etwas über unseren Rückflug schlau, nachdem der mit zweimal umsteigen ist. Und natürlich was Air France für ein Board Entertainment hat ;)

Dann kam David mit Antonio und der restlichen Family wieder und wir machten das Lagerfeuer an und grillten. Das Fleisch war seehr lecker, keine Ahnung wo die das her haben, aber da hätte ich auch gern mein Fleisch her. Interessant auch wie die Peruaner Bier trinken: Es gibt nur eine Flasche und ein kleines Glas. Jeder schenkt sich das Glas ein, gibt die Bierflasche weiter, trinkt das Glas und kippt dabei den letzten Rest auf den Boden als „Opfer“ für Mutter Erde. Aus hygienischer Sicht vielleicht bedenklich, da bei uns dann 11 Leute aus einem Glas getrunken haben, aber was solls^^


Antonio hatte mittlerweile das Wasser eigenhändig wieder aufgedreht und wir hatten zumindest den Abend über Wasser. Bis um kurz nach 12 saßen wir am Feuer, was mit diversen Holzabfällen aus dem Garten am Leben gehalten wurde. Dann sind wir ins Bett.

Jetzt ist Samstag, der 3.9, Abreisetag.
Da wir aber erst um 18Uhr in Arequipa los fliegen haben wir also noch was vom Tag. Da ich schon um 9 Uhr aufgewacht bin, ist mein Schlaf-Speicher scheinbar wieder aufgefüllt. Antonio hatte am Abend das Wasser wieder abgedreht, damit es keinen Ärger gibt, wenn heute die Versorgerfirma kommt um uns ganz legal das Wasser wieder aufdreht. Um 11Uhr kamen die dann auch und seitdem haben wir wieder Wasser. Ich hab mir gleich mal drei 2,25Liter Wasserflaschen aufgefüllt und in die Sonne gestellt, damit ich nachher nicht ganz kalt duschen muss.

Jetzt heißt es gleich packen um halb 4 fahren wir zum Flughafen. Die Rückreise mit Fazit gibt’s dann im nächsten und letzten Blogpost dieser Reise. 

Freitag, 2. September 2016

Colca Canyon

Achtung, ich habe zwei Blogs auf einmal hochgeladen, den Arequipa Tag 2 also nicht vergessen vorher zu lesen ;)

Wir quälten uns also nach 2,5Stunden Schlaf aus dem Bett, nahmen unsere Sachen und liefen zum vereinbarten Treffpunkt wo uns der Bus abholt. Gestern Abend waren wir noch kurz auf einen Tee bei Jenny und ihrem Mann und er meinte, wir sollen die Straße unterhalb von unserer nachts auf jeden Fall meiden, die Typen die da unterwegs sind, sind wohl nicht so nett. Ein bisschen bedenken hatten wir also schon, als wir nachts 15Min durch den Stadtteil laufen mussten, um zur Kirche zu kommen, wo wir abgeholt werden. Hat aber wunderbar geklappt, um die Uhrzeit ist es hier genauso ausgestorben, wie in Deutschland. Nur die Hund, boah, die nerven, wenn die das Bellen anfangen…

Gut nach 10Min warten an der Kirche kam unser kleiner Bus und wir wurden auf spanisch und englisch begrüßt. Als er durch ging um zu überprüfen ob alle anwesend waren, haben wir auch mitbekommen woher die anderen so kamen: ein Pärchen aus Österreich, eins aus New York, eins aus Kanada und zwei spanisch-sprechende Paare. Also gut gemischt. Jetzt durften wir erstmal wieder Schlafen, denn die Fahrt dauert circa drei Stunden. Wobei es sich ja nicht wirklich gut schlafen lässt bei normaler Reisebus Bestuhlung. Ich hatte noch überlegt, ob ich Berg- oder meine Salewa-Turnschuhe anzieh und mich für die Turnschuhe entschieden. Was ich nicht bedacht hatte ist, dass wir auf über 4000m hoch fahren und dort auch sind bevor die Sonne auf geht, dementsprechend kalt waren meine Füße, also wir ankamen und in einem kleinen (unbeheizten) Lokal frühstückten. Aber ich war nicht der einzige der gefrohren hat, es hat sich jeder sehr gierig auf den Tee gestürzt ;)

Dann fuhren wir ein Stück weiter und kamen in ein kleines Dorf, wo es natürlich etwas Touri-mäßig zuging: also Souvenirstände und so kram. David hat sich einen Kordillerenadler auf den Kopf setzen lassen:


Wir gingen kurz rum und fuhren dann bis ganz rein in den Colca Canyon, bis dorthin, wo die Condore fliegen. Das sind riesige Adler-ähnliche Vögel, mit einer Spannweite bis knapp 3m. Wir hatten wohl Glück, die kommen nicht immer so nah an die Klippe wie heute. Auch zusätzliches Glück für mich, denn ich hatte natürlich meine Teleobjektiv in Arequipa gelassen.


Auf dem Rückweg hielten wir dann noch an eine paar schönen Aussichtspunkten, von denen man die Terrassenbauweise, welche schon aus Prä-Inka Zeiten stammt, gut sehen kann.


Als wir dort anhielten, bemerkten wir, dass einer unserer Hinterreifen pfffffffffff machte ;) Der Fahrer und der Guide wechselten innerhalb von wenigen Minuten den Reifen, scheinen die wohl gewohnt zu sein ;)


Vor dem Essen hielten wir nocheinmal für eine Stunde bei einer heißen Quelle, bzw. einem Schwimmbad, welches aus der ansässigen heißen Quelle sein Wasser bezieht. Da wir aber keine Badesachen dabei hatten und es auch nicht so einladend aussah, haben wir uns einfach den Fluss gesetzt und die Ruhe genossen. (Und natürlich eine Timelapse gemacht ;)) Die Steine hier sind total glatt.


Zum Essen gabs Buffet für 30Soles, also etwas mehr als ein normales Essen, aber für Buffet durchaus annehmbar.


Jetzt dachten wir eigentlich, dass wir bis Arequipa wieder drei Stunden durch fahren, denn es hat geheißen, wir sind um 17Uhr wieder in der Stadt und es war schon kurz nach zwei. Trotzdem gab es noch zwei kurze Stopps. Den ersten hab ich schon fast voraus geahnt, denn wir sind richtig lange einen tollen Pass hinauf gefahren und als ich auf mein Handy guckte wie hoch wir sind, waren wir da schon auf 4800m Höhe. Angehalten haben wir dann am höchsten Punkt: 4910m. Mein erster Gedanke: Verdammt, ich dachte ich wäre auf den höchsten Punkt in meiner Reise aus eigener Kraft gelaufen (4830m)… Naja hier gibt es teilweise riesige Hochebenen auf solchen Höhen… Kalt war es da natürlich auch ;) Und wie alle geschnauft haben als sie aus dem Bus ausgestiegen sind, hihi, da war ich schon ganz froh, dass ich eine solche Höhe schon gewöhnter war :D


Bis auf einen kurzen Stopp bei Alpakas ging es dann bis Arequipa zurück und wir waren um 18Uhr wieder zu Hause.


Jetzt gab es auch endlich wieder fließend Wasser, sonst hätten wir echt ein Problem gehabt, denn die Wasserreserven waren fast leer. David duschte mit dem Eiswasser aus der Leitung, ich nahm mir eine 2.25L Flasche und füllte einen halben Liter kochendes Wasser dazu und wusch mich so etwas. Jetzt haben wir auch wieder drei 7 Liter Kanister draußen stehen, die morgen von der Sonne schön aufgeheizt werden, sodass wir morgen zumindest lauwarm duschen können ;) Denn was habe ich heute gelernt: 2,25Liter reichen nicht zum duschen, fürs Haare waschen reichen allerdings 1,5 Liter.


So jetzt ist es 21:15Uhr, David ist schon ins Bett und ich geh jetzt auch, schließlich sind wir schon wieder seit 18 Stunden wach… Mein armer Schlafrhythmus muss hier gewaltig leiden… Wenn der wüsste, dass es übermorgen wieder ins Flugzeug geht und ich wieder für gute 30 Stunden wach bin… oh oh^^  

Arequipa Tag 2

Heute haben wir erstmal richtig schön ausgeschlafen. David wollte dann duschen, stellte aber fest, dass wir kein Wasser haben. Erst gestern Abend hab ich Maria (eine Freundin die hier mal als Praktikantin im Kindergarten gearbeitet hat) gefragt, wofür die ganzen Wasserflaschen auf der Treppe und dem Vordach draußen sind und sie meinte für den Fall, dass mal es mal kein Wasser gibt. Nagut, dann hieß es mit dem Wasser von draußen zumindest die Haare waschen.
Danach sind wir zu Davids Tante Jenny und haben uns Semmeln und Margarine geholt und uns auf dem Rückweg noch Milch und Marmelade gekauft und dann bei uns gefrühstückt. Wir hatten ja heute eigentlich nichts vor, außer abends auf das Stadtfest zu gehen. Und wirklich viel mehr haben wir auch nicht gemacht. Ich hab mich erst noch ein bisschen um meine Fotos gekümmert und dann hab ich mich für ne halbe Stunde raus aufs Dach in die Sonne gelegt.
Unser Haus:


Um 16Uhr waren wir zum Mittagessen eingeladen. Davor sind wir nochmal eine gute Stunde durch die Gegend hier spaziert und ich hab auch ein paar gute Fotos gemacht. Die gibt’s natürlich wieder bei GooglePhotos.


Nach dem sehr leckeren Essen (Reis mit Hühnchen) sind wir dann ins Stadtzentrum gefahren. Aus Angst wegen Diebstahl hab ich lieber nur die kleine Spiegelreflex mitgenommen, obwohl die große ja gerade bei schlechtem Licht besser wäre, aber sicher ist sicher. David wollte zuerst in einen Manga/Comicladen, der sich dann aber als totaler Flop entwickelt hat, also sind wir weiter durch die Stadt gestreunt und haben uns dann um viertel nach sechs Mal auf dem Plaza del Armas niedergelassen. Dort gings dann auch pünktlich um 19Uhr mit dem Stadtfest/-show oder wie auch immer man das bezeichnen soll los. Erst bla bla auf spanisch, dann drei Lieder von wohl bekannten Opernsängern hier aus Arequipa und dann begann die Lichtshow auf die alle gewartet hatten.


Die Peruaner scheinen sehr ungeduldig zu sein, denn wenn nur mal 30 Sekunden Stille war, haben die sofort angefangen zu pfeifen… Auch Generation Smartphone ist hier angekommen:


Schlimm finde ich echt, dass manche dann die vollen 15 Minuten mit ihrem Handy gefilmt haben…
Die Show an sich war echt gut, es wurde auf die Kathedrale mit Projektoren eine Show projiziert, begleitet von Musik und Feuerwerk (und spanischem bla bla^^). Nach der Show verlief es sich dann ganz schnell. Wir wollten ja auch noch in den Colca Canyon und Antonio meinte, dass wir da doch einfach in eins der vielen Touri-Reisebüros am Plaza del Armas gehen sollen und dort eine Tour buchen. Also suchten wir uns eins raus, was nicht ganz so fertig aussah und buchten für 55 Soles pro Person (ca. 15€) eine Ganztagestour für morgen. Start ist in Arequipa nachts um 3, bei uns am Rand werden sie wohl so 3:30Uhr sein. Also wieder so früh aufstehen :O

Nachdem das gebucht war, haben wir uns noch schnell was zu trinken und Snacks für morgen gekauft und haben uns dann auf die Suche nach einem Restaurant gemacht. Dieses Mal sollte es ja nicht das Edelste in der ganzen Stadt sein und nicht ganz so teuer. Und das war gar nicht so einfach. Die Restaurants direkt an der Plaza sind viel zu teuer und drumrum gibt’s gefühlt nur Fastfood… Wir hatten schon fast aufgegeben und wollten doch in ein teures, als wir eins mit moderaten Preisen gefunden hatten. Das Essen kam auch schnell und wir sollten direkt zahlen, denn das Restaurant schließt jetzt auch. Es war ja schon 22Uhr. Wir konnten aber in Ruhe essen, da es sich um ein Hotel-Restaurant handelte, wo die Tür also eh 24h offen ist. Übrigens hat auch das Reisebüro kurz nachdem wir weg waren geschlossen, also alles auf den letzten Drücker.
Hier gibt es übrigens eine Touri-Polizei, was die anderes macht als die normale, keine Ahnung.


Dann hieß es wieder Taxi suchen. Da machen wir uns immer einen Spaß draus. Hier ist ja nur circa jedes zehnte Auto kein Taxi und wir suchen uns immer die raus, die am neusten aussehen und nicht so, also ob sie bei der nächsten Bodenwelle auseinander fallen ;) Dieses Mal hatten wir es zum ersten Mal, dass der erste Fahrer mehr verlangte, also sonst und uns für die typischen 10 Soles nicht heim bringen wollte, wir uns also ein neues Taxi suchen mussten. Zur Info: man verhandelt hier den Preis, bevor man einsteigt ;)

Wir sind dann um kurz nach 12Uhr ins Bett und mussten um 3Uhr wieder raus… Diesen Blog habe ich weil es Mittwoch so spät war auch erst am Donnerstagabend geschrieben, zusammen mit dem Colca Canyon Blog.

Mittwoch, 31. August 2016

Arequipa – Tag 1

Also bequem war der Bus schon, aber wie schon geschrieben kein so richtiger Schlaf-Bus, der Sitz ging nicht weit genug nach hinten, sodass man den Kopf entspannen kann. So kippte der Kopf doch immer wieder nach vorne oder zur Seite, sodass ich öfter mit Nackenschmerzen aufgewacht bin… Zudem wurde es nachts recht kalt im Bus. Einmal bin ich aufgewacht, als der Bus kurz angehalten hat und wollte aus dem Fenster gucken. Ich öffnete den Vorhang ein Stück und sah nichts. Warum? Die Scheibe war von innen (!) bestimmt mit einer 3mm dicken Eisschicht bedeckt. Ich hab noch versucht mit meinen Fingernägeln ein kleines Sichtfenster frei zu kriegen, hatte aber keine Chance. Dann hab ich noch kurz geguckt wo wir denn gerade waren (~4:30Uhr) und hab dann gesehen, dass wir ungefähr 80km vor Arequipa waren, aber noch auf 4100m, das erklärte natürlich die Kälte.

Um ziemlich genau 6 Uhr kamen wir dann in Arequipa an und fuhren mit dem Taxi zu Davids Tante (&Familie), die hier in Arequipa einen kleinen Kindergarten betreiben. Sogar ich wurde von der Familie so herzlich empfangen, als wäre ich ein Familienmitglied, was seit Jahren mal wieder daheim vorbei schaut. Alle so super nett. Davids Tante Jenny führte uns dann in ein Haus ein paar Straßen weiter, in dem normalerweise deutsche Praktikanten wohnen, wenn sie hier ein Auslandjahr im Kindergarten machen.  Wir luden dort unsere Sachen ab und gingen wieder zurück zum Frühstück mit Familie. Wir müssen schon was ganz Besonderes sein, dass die ganze Familie an einem Feiertag um 6:30Uhr in der Früh wach ist.

Beim Frühstück hat sich David so viel mit denen unterhalten und die scheinen so nett zu sein, dass ich das erste Mal im Urlaub richtig blöd finde, dass ich kein Spanisch kann…
Da auch David im Bus nicht sonderlich gut geschlafen hat, haben wir uns nach dem Frühstück erstmal nochmal für ein paar Stunden hingelegt. Mittags wollte ich dann duschen, aber es gibt nur eiskaltes Wasser, also ging das auch sehr schnell ;) Durch meinen blöden Sonnenbrand auf dem Kopf tat das Haare waschen doppelt weh. Als wir dann wieder zur Familie zum Mittagessen sind, bekam ich langsam Kopfschmerzen. Das Essen war sehr lecker und wir machen mit der älteren Tochter (David meint sie ist glaube er 14Jahre) aus, dass wir dann zusammen in die große Mall von Arequipa fahren.

Da wir in unserem Appartement auch kein Internet haben, lad ich übrigens den Blog immer nur dann hoch, wenn wir kurz bei der Familie sind, die haben für hiesige Verhältnisse echt gutes Internet.

Meine Kopfschmerzen waren mittlerweile echt schlimm, sodass ich jetzt die fünfte Schmerztablette in meinem Leben genommen habe. Dann sind wir in einer guten halben Stunde mit dem Taxi zur Mall gefahren. Für umgerechnet 3,20€, Taxifahren kostet hier echt nix. Brigitte, die Tochter, ist mit uns hin gefahren, hat sich dort mit Freunden getroffen und meinte sie fährt dann selber mit den Bus zurück, das kostet nur 1,50Soles (=40Cent).

Wir schlenderten also durch die Mall und gingen in ein paar Geschäfte. Zuerst in eine Art Peruanischen Walmart, also einen Laden in dem es alles gibt und was war das erste, was uns ein neuer Samsung Curved-TV anzeigte: Schloss Neuschwanstein, ja ich fühlte mich wie zu Hause ;) Wir kauften uns was zu trinken und ein paar Kleinigkeiten. Beim Verlassen des Ladens wurden wir nach der Kasse nochmal von einem Security-Typen kontrolliert, ob auch alle Artikel auf unserem Kassenzettel standen. Da scheint wohl öfter was geklaut worden zu sein.

Dann stolperten wir über den Autohändler in der Mall, der alle möglichen Automarken verkauft. VW ist eigentlich die einzige deutsche Automarke die man hier sieht, vielleicht gaaaaanz selten noch einen Audi. Und die VWs die hier fahren sind eigentlich entweder uralte VW Beetle (davon gibt es echt viele) oder der Cross-Fox, den VW Gol (ja wie Golf, nur ohne f) und selten mal ein Polo. Im Autohaus ist uns eine Sache erstmal aufgefallen: Selbst die normalen Autos sind hoch wie ein Bus. Bestimmt 3-5cm höher als die deutschen Autos. Auf dem Foto von dem VW Up sieht man das ganz gut:


Außerdem sind die Autos hier auch von der Ausstattungen gefühlt 5-10 Jahre hinter der europäischen. Letzten habe ich eine Werbung gesehen, in dem mit zwei Airbags im Auto geworben wurde und tatsächlich hatte glaube ich kein Taxi mit dem wir gefahren sind einen Airbag, obwohl es „neue“ Autos waren. Zum Beispiel ein neuer Kia Ceed, der hat doch bei uns garantiert serienmäßig Airbags. Gerade, dass sie keine Kassettenradios mehr drin haben. Echt verrückt.

Ein weites lustiges Erlebnis hatten wir, als wir uns beim McDoof einen McFlurry geholt haben: David bestellte sich einen mit Oreos und da nimmt die Bedienung so eine kleine Oreo-Packung mit vier Keksen drin und beklopft die geschlossene Packung mit einem Fleischhammer und kippt die Brösel dann in den McFlurry-Becher. Wir mussten lachen, so hatten wir das nicht erwartet.

Nach ein paar Ausflügen in andere Läden nahmen wir uns wieder ein Taxi zur Plaza del Armas, also dem zentralen Platz, den es in eigentlich jeder Peruanischen Stadt gibt. Dort schnappte David auf, dass es wohl gleich eine Lichtshow gibt. Kurze Zeit später stellte sich heraus, dass die Show erst morgen ist und wir suchten uns ein Restaurant. Dieses Mal war es gar nicht so einfach, es gab ganz viel so Fast-Food Zeug, aber nichts Richtiges. Dann suchten wir uns das wahrscheinlich edelste Restaurant in ganz Arequipa aus. Es lag direkt an der Plaza del Armas ganz oben auf einer Dachterrasse. Wir aßen ein Sandwich bzw. einen Burger und zahlten dafür etwas mehr als in Huaraz, aber nicht so viel wie in Cusco.


Allgemein sind hier nicht so viele Touristen, was das ganze echt sehr angenehm macht. Nach dem Essen ging es dann wieder eine knappe halbe Stunde mit dem Taxi nach Hause (für 2,70€). Arequipa ist übrigens die zweitgrößte Stadt in Peru, ist von der Fläche her riesig, aber von der Einwohnerdichte lange nicht so wie deutsche Städte. Hier wohnen ca. 1300 Menschen auf einem Quadratkilometer, in München sind es über 4400 Menschen pro km². Das liegt sicher auch daran, dass es hier kaum Häuser mit mehr als zwei Stockwerken (EG+1.OG) gibt. Außerdem ist es in Peru übrigens so, dass die Häuser an der Grundstücksgrenze zur Seite keine Fenster haben dürfen. Die meisten Häuser sehen daher von der Seite aus wie eine Baustelle, währenddessen sie von vorne total auf modern getrimmt sind.


Daheim angekommen hab ich mir noch eine Heldentat erlaubt: Ich machte mir einen Tee, doch als ich ihn trinken wollte, hat er irgendwie komisch geschmeckt. Erst beim wegschütten kam mir dann nach was er er schmeckt: Ich hatte kräfig zwei Teelöffel Salz statt Zucker rein… Wer packt auch Salz in eine große runde Tupperbox und stellt die direkt neben die Teebeutel?^^ Da wollte mich wohl der letzte Praktikant der hier gewohnt hat ärgern. So damit war das das Wort zum Dienstag, den 30. August. Gute Nacht :) 

Dienstag, 30. August 2016

Machu Picchu

Gestern sind wir ungefähr um 21Uhr ins Bett und mussten heute früh dann um kurz nach drei wieder raus. Pünktlich um 3:30Uhr sind wir auch von einem Kleinbus abgeholt worden. Dann sind wir bestimmt noch eine Dreiviertelstunde durch Cusco gefahren und haben andere Gäste aufgegabelt. Am Ende gabs dann noch ein Problem, weil eine Familie zu fünft war, aber nur vier Plätze für sie reserviert waren, dann ist unsere Guide-Frau halt draußen geblieben und wir sind ungefähr zwei Stunden nach Ollantaytambo gefahren. Im Bus bin ich auch so halbwegs eingeschlafen, aber mit verkrampften Nacken immer wieder aufgewacht. Von dort aus gings mit dem Zug ca. 1:40Std nach Aguas Callientes.


Die Zugfahrt war interessant: Die Züge sind zwar sehr alt, aber von innen zumindest vor ein paar Jahren mal ausgebaut worden. Die Schienen sind hier glaube ich von Hand mit Hammer und Zange gekrümmt worden, der Zug wackelt extrem während der Fahrt. So sehr, dass die Becher mit Getränken ständig um mehrere Zentimeter auf dem Tisch umhertanzen. Als ich dann mal nicht aufgepasst hab und nach draußen geguckt habe ist es passiert: Mein fast voller Becher ist mir in den Schoß gefallen, wo auch meine Kamera lag… Ich glaube glücklicherweise ging das Meiste auf die Hose und die Jacke, die Kamera hat recht wenig abbekommen, trotzdem ärgerlich.

Naja als wir dann ankamen, holte uns ein junger Typ ab und brachte uns zu den Bussen. Dann fuhren wir erstmal ungefähr 20Minuten mit dem Bus hoch zu Machu Picchu. Mittlerweile war es kurz vor neun. Uns wurde vorher gesagt, dass wir erstmal eine Führung machen. Blöderweise stellte sich dann heraus, dass die Führung auf spanisch ist. Na toll, auf die nächste englische hätten wir 40Min warten müssen, also hat David übersetzt.

Machu Piccu ist echt toll, ziemlich groß und echt interessant was die Inkas schon alles wussten und wie sie was gebaut haben.


Es gingt nur einen Haken an der Sache: die Touristen! Ich kann mich nicht erinnern, dass ich es schon mal als so unangenehm empfunden habe selber Tourist zu sein. Täglich besuchen über 3000 (in Worten dreitausend!‼) Touristen Machu Picchu, es ist dort alles ganz gut organisiert, aber trotzdem über Menschenmassen, besonders am Anfang, dann verläuft es sich etwas und nur an manchen (Foto-)Stellen sammeln sich wieder Gruppen. 


Aber das allerschlimmste kommt noch: mindestens jeder zweite fuchtelt mit seinem Selfiestick umher und macht tausende Selfies. Ich glaube bei unserer Gruppe waren von den 20 Leute bestimmt 5 Leute dabei, die kein einziges Foto gemacht haben, das kein Selfie war. WARUM?! Scheinbar bin ich dafür schon zu alt.


Apropos alt: Ich Held hab natürlich meine Cap vergessen und mir dank meinem lichten Haar schön die Birne verkohlt… Außerdem bin ich laut meinem Busticket 35 Jahre, mit rechnen vom Geburtsdatum aus dem Reisepass haben die das wohl nicht so.
Die Führung dauerte etwas zwei Stunden, und das Boarding für unserem Zug zurück begann um 14Uhr, also fragten wir noch den Guide, wie lange vorher wir denn dort oben los müssen, um unseren Zug nicht zu verpassen. Er meinte eine Stunde. Also blieben uns noch zwei Stunden zur freien Verfügung, wir machten erst eine Timelapse mittendrin und liefen dann zum „Postkartenfotopunkt“. 



Dort hin zu kommen war gar nicht so einfach bei den ganzen Menschen. Oben teilten wir uns dann auf und machten beide noch eine Timelapse, dann wars auch schon 13Uhr und wir sind raus.

Draußen fuhren gerade zwei Busse weg, sodass die Schlange relativ kurz war, als wir uns anstellten. 5 Minuten später war die Schlange bestimmt dreimal so lang. Glück gehabt. Auf dem Runterweg (20Min) zählte ich alleine 17 Busse (!) die uns entgegenkamen, also fast jede Minute einer. Dazu kommen die Busse die oben und unten gerade Leute aus- und eingeladen haben… Das zeigt wieder die 3000+ Touristen am Tag.
Auf dem Weg zum Bahnhof wird man übrigens auch richtig schön Tourimäßig durch so eine Souvenir-Einkaufsmeile geschleust in der man sich fast verläuft. Da ist wirklich kein Gang breiter als auf dem Foto.


Wir hatten es also pünktlich zum Zug geschafft, also kein Zeit verschwendet und waren auch nicht zu spät. Bis jetzt lief alles super. Doch als wir mit dem Zug ankamen und wieder in den Bus nach Cusco einstiegen, fehlten irgendwie Fahrgäste und wir wurden in einen anderen Bus umgesetzt. Nur dieser andere Bus fuhr nicht los… Und wir hatten es doch eilig, weil wir in Cusco ja noch schnell ins Hotel mussten unsere Sachen holen und dann zur Busstation für den Bus nach Arequipa. David hat dem Busfahrer unsere Lage erklärt und wir sind ca. 15Min später losgefahren. Nach 5 Min. Fahrt standen wir aber wieder und zwei Typen sind ausgestiegen, der Busfahrer hat am Straßenrand eingeparkt und wir standen so da… Nach einer Weile ist David nochmal vor und hat gefragt was los ist.

Die zwei Typen sind auch aus irgendeinem anderen Bus in diesen Bus umgesetzt worden und mussten dort im Hotel noch ihre Sachen holen… Gefühlte Ewigkeiten später kamen wir dann endlich los und fuhren Richtung Cusco.

Als es dann dunkel war, fing der Busfahrer an immer mehr Schlangenlinien zu fahren, bzw. so zu fahren wie ich früher mit den Pfeiltasten am PC. Meine Vermutung ist, dass er nachts fast nichts sieht. War auf jeden Fall nochmal ein Abenteuer wie er immer über die komplette Straße gependelt ist und trotz Gegenverkehr oder Auto direkt vor ihm das Fernlicht nicht ausgemacht hat.

Das nächste seltsame Ereignis dann in Cusco, als wir uns ein Taxi zum Hotel suchten. Vor uns war eine Frau mit Kind die auch nach einem Taxi winkte, wir winkten also praktisch gleichzeitig, als die Frau dann auf das Taxi zuging, zeigte der Taxifahrer auf David und mich. Wir meinten aber wir nehmen halt das nächste. Ein paar Sekunden später ging die Frau wieder vom Taxi weg und dann sind wir eingestiegen. Komisch, aber er hat uns zum Hotel gebracht wie er sollte und uns nicht ausgeraubt^^

Gestern Abend meinte ich noch zu David: „Schade, jetzt sehen wir wohl Ingrid und Gerhard nicht mehr. In den paar Minuten, die wir abends im Hotel sind um unser Gepäck zu holen, werden die beiden wohl kaum auch bei der Rezeption sein“. Und was war? Als wir mit dem Taxi ankamen standen die Beiden gerade vor der Hoteltür und warteten auf ein Taxi. Wir unterhielten uns kurz und verabschiedeten uns dann. Echt ein guter Zufall. Dann sind wir rein, haben umgepackt und sind dann mit dem nächsten Taxi zur Cruz del Sur Busstation. Diese war schon mal ganz Nobel und wir hatten Hoffnung, dass der Bus wieder so gut ist, wie der von Lima nach Huaraz.

Dem ist aber leider nicht so. Die Sitze sind zwar groß und bequem, aber trotzdem wird’s eng, wenn sich der Vordermann zurück lehnt. Naja, aber schlafen kann ich glaube schon. Und das werde ich jetzt auch machen, denn ich schreibe den Blog gerade im Bus. Also bis dann!